Die Sichtung eines Quetzal in seinem farbenfroh glänzenden Federkleid und seinem herrlich langen Schweif ist ein Bild, das sowohl begeisterte Vogelfreunde wie auch sonstige Beobachter gerne in sich aufnehmen. Der Quetzal war einst recht häufig in den Urwäldern Zentralamerikas zu anzutreffen und zu beobachten, scheint aber heutzutage vermehrt vom Aussterben bedroht zu sein, sodass oft umfangreiche Gruppen von Vogelfans dem auf ihrer Liste vermerkten Quetzal lange Zeit auf der Spur sein müssen.
Die Legende des Quetzal
Lange Zeit bervor die spanischen Eroberer auf der Suche nach Gold in die mesoamerikanischen Gesellschaften einbrachen, wurden von den Ureinwohnern wie Mayas und Azteken die Federn des Quetzal als Zahlungsmittel benutzt. Laut Buchautor Fernández wurden diese Vögel aufgrund ihrer unglaublichen Schönheit von den Eingeborenen wie Götter verehrt; man beobachtete sogar ihre Gewohnheiten und ihr Verhalten beim Nestebauen und erkannte daran ihre wunderbare Gabe der Vorausschau herannahender drohender Regenstürme .
“Die Quetzales nisten kurz vor Eintritt der Regenzeit weil sie gern ihre Nachkommen mit Fröschen ernähren”, erklärte Fernández. “Sie sind wirklich zuverlässige Wahrsager und Ankündiger der Regenzeit.”
Ihre Vorausschau war so präsise dass die Azteken ihnen den Beinamen “Gott des Getreides” gaben, denn Regen benötigten sie für ihre Getreideernten. Sie beobachteten die Bewegungen der Quetzalschweife im Flug und deuteten diese nicht als Begleitung ihres Paarungsrituals sondern als Zeichen ihrer Götter für die herannahende Regenzeit.
Die Zahl der Quetzale ist im costaricanischen San Gerardo im Aufschwung
Während Guatemala zunehmend weniger Quetzale beherbergt, beobachtet man in San Gerardo de Dota, Los Santos, im Süden von Costa Rica, eine ständige Zunahme dieser Vogelart: Einer der Gründe ist wohl die Entscheidung der Gemeinden, in denen man um die Wiederaufforstung der vor Jahren abgeholzten und anschliessend der Vieh- und Milchwirtschaft gewidmeten Landstriche bemüht ist.
Wie auch in den Legenden aus der precolumbinischen Zeit, d.h. vor der Eroberung Amerikas, gilt der in San Gerardo anzutreffende Quetzal als göttlich. Hotels und Restaurants führen seinen Namen und mehr als eines der dort ansässigen Unternehmen haben sein Bild in Glasfenstern wie man sie in den Kirchen findet, verewigt.
“Ich würde sagen dass 90 Prozent der Besucher in San Gerardo im Geiste nach dem Quetzal sucht”, meint Fernández.[1]
Aguacatillo - Mini Avocados
Das Hauptnahrungsmittel des Quetzals ist eine Baumfrucht mit dem Namen “Aguacatillo” (Miniavocado), sie ähnelt zwar den herkömmlichen Avocados, ist jedoch sehr viel kleiner. Ansonsten ernährt sich der Quetzal noch von neun verschiedenen Obstarten hierunter sucht er
gerne nach Brombeeren. Die Ernährungsweise des Quetzal ähnelt der Form in der auch die Kolibris ihre Nahrung zu sich nehmen: sie fliegen zu der Frucht, picken diese vom Zweig und kehren damit zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Im Gebiet der Avocado-Bäume pfeift Fernández leise vor sich hin, und beobachtet in den Pausen durch sein Fernglas die nahe Baumgruppe. Wir sind in den ersten Julitagen nach hier gekommen, ungefähr mitten in der Regenzeit in Costa Rica, in der sich die Vögel zumeist in den Wald zurückziehen um dort nach Fröschen und Eidechsen zu suchen, die aus den wasserdurchtränkten Bromelien an den Bäumen wieder auf den Boden zurückfallen.
Doch die Regenfälle kamen in diesem Jahr recht spät wie uns Fernández versicherte, so besteht oftmals auch noch die Gelegenheit zur Beobachtung einiger Quetzalvögel die auch in tief gelegenen Tälern nach ihrer Lieblingsnahrung, den Miniavocados, suchen.
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