· 

Eine Reise zur schwarzen Perle Afrikas

5,5 Millionen Kilometer weit fuhr der heute 75-jährige Thurgauer Hansruedi Hefti seine Reisegäste während 45 Jahren unfall- und pannenfrei durch ganz Europa. Immer auf der Suche nach neuen Routen gilt er noch heute als einer der Reisepioniere in der Schweiz.

 

Das Steuer hat Hansruedi Hefti 2017 weitergegeben, doch seit acht Jahren organisiert der einstige Landwirt und Carunternehmer gemeinsam mit Swiss Tropical Tourism Rundreisen in Costa Rica, Panama und Nicaragua. Ans Aufhören denkt der Pensionär noch lange nicht: «Es gibt noch so vieles auf der Welt zu entdecken», sagt der Reisevogel aus Münchwilen. Wie die Elfenbeinküste im westlichen Afrika, die er im Mai erstmals mit einer Reisegruppe besuchen wird. Neues auszuprobieren liegt Hefti nämlich im Blut. So war er der erste, der Bade- und Kurferien für Bauern anbot und reiste vor allen anderen mit einem gefüllten Reisecar vom Thurgau ins schottische Edinburgh zu den weltbekannten "Tattoo-Spielen". Auch bei seinem neusten Projekt leistet der Pensionär wieder Pionierarbeit: Nach zwanzig Jahren ist er nämlich der erste Schweizer Reiseanbieter, der eine Rundreise durch die touristisch weitgehend unbekannte schwarze Perle Afrikas durchführt. Von Zuhause aus plante er die Reise in die Elfenbeinküste minutiös und stellte gemeinsam mit seinem Veranstaltungspartner vor Ort eine Tour zusammen, die es so noch nie zu buchen gab. «Die Reise findet statt, auch wenn nur ein Gast mitkommt», verspricht Hefti. Denn auch er möchte das Land unbedingt kennen lernen. Denn vom «Ananaskönig der Schweiz», Johann Dähler, kennt er so manche tolle Geschichte aus der Republik Cote d’Ivoire, wie der staatliche Name des Landes ist. Und mit dessen Sohn Stéphane, der in der Elfenbeinküste aufwuchs, wird er die Afrikareise durchführen. «Mit Stéphane habe ich schon acht Reisen in Mittelamerika durchgeführt. Nun möchten wir etwas Neues ausprobieren», freut sich Hefti auf das Abenteuer.

 

Wie das Leben so spielt
Johann Dähler lernte Hefti vor über fünfzig Jahren kennen, als er als junger Mann während seiner Ausbildung zum Baumwärter die Bäume auf dem Hof der Dählers schnitt. Dass er fünf Jahrzehnte später mit Johann Dählers Sohn Stéphane Reisen in Costa Rica und neu in der Elfenbeinküste organisiert – an das dachte er gewiss noch nicht. Als er damals erfuhr, dass Johann Dähler mit seiner Frau vom idyllischen Thurgau nach Afrika auswandert um dort spannende Projekte aufzubauen, begann er, ihre Geschichte in den Medien zu verfolgen. Vor einigen Jahren traf er Johann Dählers Bruder. «Dieser erzählte mir, dass sein Neffe Stéphane im Aufbau eines Reisebüros in Costa Rica ist. Ich fand das sehr spannend und buchte kurzerhand eine seiner Rundreisen.» Hefti verliebte sich während seiner ersten Mittelamerikareise in Land und Leute. «Es war eine wunderbare Reise und ich gab Stéphane und seiner Frau am Ende der Reise einige Tipps aus meiner langjährigen Erfahrung mit auf den Weg.» Der Beginn einer ganz neuen Idee: «Warum sollten wir nicht gemeinsam Reisen anbieten?». Hefti hatte einen grossen Kundenstamm in der Schweiz und die Dählers die Kontakte in Costa Rica. Bereits im Folgejahr stellten die beiden eine erste Rundreise auf die Beine.

 

Ein Land wird neu entdeckt
Der Thurgauer schaut immer Vorwärts. «Wie beim Carfahren, da schaut man auch immer voraus», sagt er und lacht. So war er auch offen über Stéphane Dählers Idee, eine Rundreise in der Elfenbeinküste zu organisieren. Seit zwanzig Jahren ist das Land mit seiner unvergleichlichen Vegetation kein gängiges Reiseziel mehr. «Die politische Lage ist jedoch stabil und die Hotels haben einen sehr guten Standart», versichert Stéphane Dähler, der regelmässig in seiner alten Heimat ist. Er wuchs in der Republik auf und kennt das Land und seine Leute wie seine Westentaste. Dazu hat die Elfenbeinküste einen weiteren grossen Vorteil: «Sie ist von Touristen noch nahezu unentdeckt. Die Reise durch das Land wird einmalig werden.» Vater Johann lebt und arbeitet immer noch in Tissale im Süden des Landes auf seiner 500 Hektar grossen Plantage, die er sich nach dem Bürgerkrieg 2012 zurückkaufte. «Ein Highlight der Reise wird sein, dass Johann Dähler uns persönlich erstmals sein Lebenswerk zeigt.» Die Reisenden erleben hautnah, wie unser seiner Leitung Gummi, Kakao und Moringa angebaut und verarbeitet werden. Auch Andrea Dähler, Stéphanes Schwester nimmt sich gerne Zeit für die Gäste aus der Schweiz und zeigt ihnen ihr Reich. Sie führt gemeinsam mit ihrem Mann eine Druckerei sowie eine Autogarage und unterstützt daneben ihren Vater bei der Verarbeitung der Moringapflanze. Auch das Projekt «Clinique Mobile», das von der Familie Dähler betrieben wird, wird besucht. «Wir schauen uns dazu die Basiliska in Yamoussoukro an, eine der grössten Kirchen der Welt», erzählt Hefti voller Vorfreude. Dazu wartete ein Besuch einer kleinen Weberei und eines Handwerkermarktes auf die Reisenden. «Am Ende der Reise kann noch einige Tage das Strandleben genossen werden.» Der 75-Jährige kann es kaum erwarten, bis es los geht. Einige Buchungen konnte er bereits entgegennehmen. «Es würde mich sehr freuen, wenn noch einige hinzukommen. Denn ich sagte schon als Bub: Ich möchte irgendwann einmal den Menschen die Welt zeigen.»

 

 

Write a comment

Comments: 7
  • #1

    ubaTaeCJ (Tuesday, 22 March 2022 08:06)

    20

  • #2

    ubaTaeCJ (Tuesday, 22 March 2022 08:09)

    20

  • #3

    ubaTaeCJ (Tuesday, 22 March 2022 08:09)

    20

  • #4

    ubaTaeCJ (Tuesday, 22 March 2022 08:10)

    20

  • #5

    ubaTaeCJ (Tuesday, 22 March 2022 08:15)

    20

  • #6

    ubaTaeCJ (Tuesday, 22 March 2022 08:25)

    20

  • #7

    ubaTaeCJ (Tuesday, 22 March 2022 08:37)

    20