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Andrea Dähler und der Wunderbaum

«In Afrika aufzuwachsen, war einfach nur ein Paradies», erzählt Andrea. Sie ist die einzige Tochter des «Ananaskönigs» Johann Dähler und wuchs gemeinsam mit ihren Eltern und den drei Brüdern an der Elfenbeinküste auf, wo ihr Vater eine Ananasplantage aufbaute und erfolgreich führte. Der Bürgerkrieg und das Fehlen von versprochenen finanziellen Beiträgen trieben die Familie aus dem Land. In der Schweiz «gestrandet» startete Andrea wie ihre Brüder nach der Schule eine Ausbildung. Doch sie packte schon früh das Heimweg nach Afrika. «2003 schloss ich die Lehre ab und reiste zurück an die Elfenbeinküste. Ich wollte auch meinen künftigen Kindern die Möglichkeit geben, in solch einem schönen Land gross zu werden», erzählt sie heute.

 

Neues Leben in Afrika
Andrea baute gemeinsam mit ihrem Mann eine Druckerei und eine Autogarage auf. Heute führt sie dazu einen Laden mit Elektroartikeln. «Auch helfe ich meinem Vater auf den Plantagen. Wir bauen Moringabäume an wie auch Kakao und Gummi», zählt sie auf. Ihre Geschwister wohnen heute alle in Costa Rica. Diese wollten ihrem Vater nach deren Lehrabschluss eine neue Existenz in Lateinamerika aufbauen und gründeten die Hacienda Roswita, wo sie Ananas anbauen. Doch kurz vor der Übergabe besserte sich die Lage an der Elfenbeinküste und Vater Johann versuchte sein Glück ein zweites Mal in Afrika. Andreas Brüder führten den Betrieb von nun an alleine weiter. So leben die Dählers zwar getrennt auf zwei Kontinenten. «Doch ich habe das Gefühl, wir sehen oder zumindest hören uns mehr, als so manch andere Schweizer Familie», sagt Andrea und lacht. Denn obwohl die Dählers verschiedenen Tätigkeiten nachgehen: Sie arbeiten immer noch als Familie zusammen. «Ich schätze es sehr, in einem Familienunternehmen zu arbeiten. Ich kenne nichts anderes seit klein auf.»

 

 

Moringa auf dem Vormarsch
Andrea Dähler ist begeistert von der Wirkung von Moringa – auch der Wunderbaum genannt. Die Samen liefern Behenöl, das zur Seifen- oder Kosmetikherstellung verwendet wird. Die Seife entfaltet beim Händewaschen eine antibakterielle Wirkung. Gemeinsam mit Freddys Moringa stellen die Dählers ein tolles Shampoo und weitere Produkte her. Dazu eignet sich das Öl als Salatöl. Dieses wird aber auch zur Wundheilung verwendet. Die jungen, fleischigen Wurzeln sind dazu ein feines Gemüse. Die Blätter sind besonders gesund. Sie erhalten sämtliche lebenswichtigen Amino- und Fettsäuren sowie eine grosse Bandbreite an Vitaminen und Mineralien. Die Samen können dazu genutzt werden, um Wasser zu desinfizieren beziehungsweise zu reinigen. Mit nur 0,2 Gramm gemahlenen Moringasamen kann ein Liter verunreinigtes Wasser trinkbar gemacht werden. Somit hat der Moringabaum den Namen «Wunderbaum» wirklich verdient. 

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